SANKALPA UND YOGA NIDRA

Ehre deinen Körper

vom Denken ins Fühlen - mit Freude und Leichtigkeit zum Wohlgefühl


Wir sind jetzt soweit, dass wir der YOGA NIDRA Praxis einen SANKALPA (Sanskritwort für fester Entschluss, positiv formulierter kurzer Satz, Vorsatz, Entscheidung, Wunsch, Wille oder Intention) hinzufügen. Dein Sankalpa reflektiert deine Herzensintention und deine wahre Natur. Er ist eine Richtlinie, die aus dir selbst entstanden ist und die du für dich selbst verfasst, um ein erfülltes Leben zu führen. Sich mit dem eigenen Sankalpa auseinanderzusetzen ist eine Übung, um ganz entschlossen dem zu folgen, was deinem wahren Wesen entspricht. Täglich wiederholt, wirkt er positiv auf alle Körperorgane und Gewebe, sowie auf das Gehirn ein und unterstützt somit einen Heilungsverlauf oder eine Absicht aktiv. Sankalpa bedeutet auch die Lösung oder Auflösung eines alten begrenzenden Musters, einer lähmenden Gewohnheit, eines Hindernisses auf dem geistigen Weg. Im Sinne von *Patanjali ist dies die Voraussetzung, etwas Neues zu verwirklichen, um sich weiter zu entwickeln.

Die YOGA NIDRA Praxis verankert den Sankalpa im Körper und informiert damit die Körperzellen (ähnlich wie Wasser und Sand auch bestimmte Schwingungen aufnehmen und Muster bilden). Eine stetige Wiederholung stellt neue Gehirnvernetzungen her. Damit "materialisierte" Gedanken und Gefühle lassen sich somit leichter verwirklichen. Dein bewusster Sankalpa kann heilsam gegen deine negativen Glaubensmuster, Zweifel und Gedankenschleifen sein, die dich in deinem Potenzial einschränken. In Zeiten des Zweifels oder bei vielen Herausforderungen kannst du darauf zurückgreifen. 

Es ist sinnvoll, diesen Sankalpa klar, positiv und in der Gegenwartsform zu formulieren, sodass er für dich arbeitet. Wichtig ist, dass in deiner Intention keinerlei Zweifel vorkommt. Man sollte sich ein wenig Zeit lassen, einen Satz zu finden, der sich stimmig anhört und entsprechend mit einem positiven Gefühl verbunden ist, nur so erhält er die "Zustimmung" des Unbewussten. Im Unbewussten registrieren wir jedes Wort und bewerten es entsprechend. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, welche "Botschaften" wir uns und somit unseren Zellen geben. Mit dem Sankalpa wählen wir Ziele die für die Entwicklung wichtig sind und einen Fortschritt bringen. 


"Ich bin Selbstbewusst".

"Ich stehe für mich und meine Bedürfnisse ein".


Ein Sankalpa sollte im besten Fall aus dem Innern kommen, ein tiefer Herzenswunsch sein, etwas, das du in deinem Leben unbedingt erreichen möchtest. Schreibe auf, was dir in den Sinn kommt und überlege, welche Formulierung am besten zutrifft. Vermeide Verneinungen wie NICHT, NIE, KEINE...denn diese scheinen im Unbewussten nicht wirklich anzukommen. Wähle zum Beispiel nicht: "Ich will KEINEN Streit". Wähle stattdessen die Formulierung: "Ich bin konfliktfähig" oder "Ich bin friedfertig"

In Bezug auf das Immunsystem könnte das Sankalpa zum Beispiel heissen: 


"Mein Immunsystem ist wach und aufmerksam". 

"Ich bin und bleibe gesund und bin voller Lebensenergie".

"Mein Immunsystem ist stark".


Mache dir bewusst, dass dich dein Sankalpa nicht von heute auf morgen verändern wird, sondern auf einer viel tieferen Ebene in Erscheinung tritt und wirkt. Es ist vollkommen normal, wenn du zu Beginn Zweifel an der Vollkommenheit deines Sankalpas hast. Sankalpa braucht Zeit, um zu entstehen und zu wirken, wie eine Art Same, der in unserem Inneren gepflanzt wird und sich zu einer kleinen und immer grösseren Pflanze entwickeln darf. Der Same darf stetig wirken und wachsen, um dich zu unterstützen deine bestmögliche Version von dir selbst zu sein.


Die Voraussetzungen für die Wirkung eines Sankalpas sind einerseits der Glaube, dass man im Leben eine Wahl hat, der Wille, diesen Weg auch gegen Zweifel und Widerstände zu beschreiten und die Bereitschaft, möglichst oft zu üben und Geduld zu haben. 

Ein Sankalpa ist nicht wertend. Er sollte nahe an deiner Realität sein und an dem Möglichen! Dein Körper muss ihn mögen und er muss Freude, Wohlbefinden, das Gefühl von Freiheit in dir auslösen und du musst dich einfach daran erinnern können. Also wähle einen kurzen aber prägnanten Satz und wiederholde diesen Entschluss möglichst täglich.

*indischer Weiser, der die Yoga Sutren (Leitfaden zur Theorie und Praxis des Yoga) verfasst hat. Er lebte vermutlich zwischen 200 Jahre vor und 400 Jahre nach Christus